Es sind bereits schon einige Wochen vergangen seit ich über meinen Florida Urlaub geplaudert habe. Nun geht’s weiter mit noch ein paar Eindrücken und Erlebnissen, an die ich mich bei dem zurzeit garstigen Winterwetter nur allzu gerne erinnere.

Ausgehen – Essen – Karaoke

Nebst den verbreiteten Schnell- und Imbissrestaurants gibt es natürlich auch gepflegte, oder sagen wir mal, unkonventionelle Restaurants. Da gibt’s wirklich gutes Essen. Z.B. das Buboo, rustikale Einrichtung mit rohen Holzbalken und Lattentäfer, und eine Menge Kitsch an Wänden und auf Tablaren. Die klobigen Holztische sind mit Papier bezogen, das bei den nächsten Gästen erneuert wird, und da schreibt die Bedienung ihren Namen drauf. (Damit wir nicht vergessen wer uns bedient!) Beim Eingang muss man sich zuerst bei einem 1. Angestellten anmelden, und wenn freie Plätze vorhanden sind, führt uns ein 2. an den Tisch. Der oder die 3. nimmt die Bestellung entgegen, der 4. serviert das Essen und der 5. bringt die Rechnung. (Wir wollen jetzt nicht über die Arbeitsbeschaffung diskutieren…!)

Zum Restaurant gehören eine ebenso hölzern gezimmerte Bar mit einem tonnenschweren Tresen und unzählige Flaschen für Drinks in allen Farben. Es war viel los und es herrschte eine ausgelassene Stimmung. Es war Donnerstag und das bedeutete Karaoke-Abend. Wir kletterten auf die Barhocker und bestellten einen giftgrünen Drink. (Man will ja schliesslich etwas Neues!) Ich weiss bis heute nicht aus was er bestand, aber er hat vor allem süss und lecker geschmeckt! Ein Sänger meldete sich beim Karaoke-Chef, die Musik begann. Und es haute uns fast vom Hocker.

So eine gute Stimme, es war sensationell. Den ganzen Abend gaben die, zumeist älteren Gäste, ihr Bestes. Und es war wirklich das Beste. Gute Musik, gute Songs, gute Sänger, vorgetragen von Menschen, die einfach Musik lieben und so sind wie du und ich. Es war ein super Abend mit viel Spass und bester Unterhaltung.

Auch ein Besuch im Kumo lohnt sich, asiatische Küche vom Feinsten, das Essen wird gleich am Tisch frisch zubereitet. Die asiatischen Köche beherrschen ihr Metier, und sorgen mit den akrobatischen Einlagen ihrer Kochgeräte für Spass und Stimmung. Die Ausstattung des Lokals ist sehr modern, kantige Möbel und viel farbiges, gedimmtes Licht in überwiegender Dämmerung.

Mein absoluter Favorit aber ist das Restaurant „Ford’s Garage“, eine der vielen Hommagen an den amerikanischen Autopionier Henry Ford. Das ganze Lokal ist im Oldtimer-Stil ausgestattet, mit wunderschönen, alten Autos und vielen Originalteilen. Das Ambiente ist, wie der Name sagt, die Gestaltung einer Autowerkstatt aus vergangener Zeit.

Sogar die Toiletten sind ein Erlebnis. Die kulinarische Hauptspezialität hier ist eine grosse Auswahl an Burger, die alle frisch zubereitet und auf den Punkt gebraten serviert werden. Das Preis-Leistungsverhältnis ist top. Und nicht zuvergessen: Es wird eine Riesenauswahl an Biersorten angeboten.

Shopping in Amerika ist ein muss

Ja, Shopping… ein unbedingtes Muss in Amerika! Dabei spielt es keine Rolle, ob es um eine grosse Einkaufstour oder nur um die alltäglichen Dinge geht. Man wird von dem gigantischen Angebot erschlagen! Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten kann man (fast) alles haben… Die grossen Shopping Centers befinden sich ausserhalb, an den Ausfallstrassen der Innenstädte, gut erreichbar und natürlich mit einem riesigen Parkplatz. Hier findet man alles was man für Haus und Garten braucht, und auch sehr leckere Lebensmittel.

Ein besonderes Einkaufserlebnis bieten die Shopping Malls oder Plazas. Die findet man ebenfalls ausserhalb oder in umgebauten Werk- und Fabrikanlagen. Dies sind ganze Einkaufsdörfer, mit zahlreichen Spezial- und Markenläden unter einem Dach. Riesige Dimensionen, gepflegte Atmosphäre, klimatisiert und witterungsunabhängig. Zudem kann man, wie meistens in Amerika, mit dem Auto fast vor die Türe fahren.

Viele dieser gigantischen Malls haben eine Verkaufsfläche von über 300‘000 Quadratmetern. Es sind die meisten bekannten Marken und Labels vertreten, und die Preise sind tiefer als in Europa. Eine weitere Möglichkeit zum Stöbern und Finden sind die vielen Outlets, die sehr günstige Markenartikel anbieten.

Auf jeden Fall sollten sich ausgeflippte Shoppingfans viel Zeit nehmen…!

Freizeitspass – der Bush Gardens Park in Tampa Bay

Natürlich darf im Floridaurlaub ein Besuch im Freizeitpark nicht fehlen. Für mich war es das erste Mal in einer Achterbahn zu sitzen. (Und definitiv das letzte Mal!) Ich werde dieses Gefühl nie mehr vergessen, als das Monster startete, davon schoss und mich von oben bis unten durchrüttelte. Zum Glück kann man die Augen schliessen! Ich habe drei Achterbahnen ausprobiert, so nach dem Motto: Wenn ich nun schon mal da bin. Beim Aussteigen fühlte ich mich wie nicht mehr von dieser Welt, und mein Magen hing in den Knien!

Nie, nie, nie mehr wieder!

Der Bush Gardens Freizeitpark in Tampa Bay, seit dem Jahr 1959 eröffnet, ist mit dem Thema des afrikanischen Kontinents verbunden. Der riesige park besteht aus Freizeitpark und Zoo, der einen Bestand von mehr als 2‘700 Tiere und zahlreiche Attraktionen bietet. Auf 112 Hektar kann sich der Besucher mit den Themen Sesamstreet-Safari of Fun, Congo, Marocco, Land of Dragoons, Timbuktu, Crown Colony, Bird Gardens, Stanleyville, Nairobi, Jungala und Egypt vergnügen. Ebenso spannend sind auch die Tierbereiche The Serengeti Plain, Myombe Reserve, Curiosity Caverns und Edge of Africa. Dieser Themenpark ist landschaftlich sehr schön gestaltet und bietet dem Besucher Action und Erholung pur.

Neben dem vielfältigen Themen-, Zoo- und Tierbereich sind die acht Achterbahnen die Hauptattraktion des Parks. Mit fantasievollen Namen wie z.B. Kamba, ein Sitting Looping Coaster, der gekonnt in die Landschaft integriert wurde, Montu, ein Inverted Coaster, Cheetah Hunt oder auch Sheikra, ein 60 m hoher Dive Coaster mit Floorlesszügen, versetzen den Besucher in den Geschwindigkeitsrausch. Auch die kleinen Gäset kommen voll auf Ihre Kosten. Sehr beliebt ist Sesamstreet-Safari of Fun mit der Familienachterbahn Air Grover und Jungala. Zahlreiche Shows, ein 4-D-Kino runden das Programm ab.

Es ist nicht leicht, alles an einem Tag in einem der schönsten Freizeitparks zu erleben und auszukosten. Also, unbedingt nochmals hingehen!

Everglades National Park

Die Everglades Sümpfe sind ein einzigartiges Feuchtbiotop und einer der kostbarsten Schätze der Natur, der kaum auf der Welt ein zweites Mal existiert. Der Besucher wird in eine geheimnisvolle, mystische Welt versetzt und erlebt eine aussergewöhnliche Atmosphäre von unberührter Flora und Fauna.

Es existieren rund 600 Fisch- und 350 Vogelarten sowie viele Pflanzen, die nur hier gedeihen. Einmal in diese Welt eingetaucht lässt man alles hinter sich: Die verschiedenen, bunten und seltenen Vogelarten, mal laut, dann wieder melodiös zwitschernd, die lautlos durch das Wasser gleitenden Alligatoren und Krokodile ziehen einem in ihren Bann. Man spürt die urzeitliche, ungezähmte Kraft der Natur und Pflanzen. Sei es bei Wanderungen durch den Sumpf, oder Bootsfahrten durch das gigantische Netz an Wasserwegen und Mangroven, die Faszination dieses Naturschauspieles lässt nicht mehr los.

Die Luft ist warm und feucht, der Himmel wölbt sich in tiefstem Blau, und man ist inmitten purer, satter Natur mit wunderbaren Farben. Die Zivilisation ist weit weg, nur lautlose Stille.

Der Everglades National Park ist das einzige subtropische Naturschutzgebiet Nord Amerikas und wurde 1947 von US-Präsident Harry S. Truman gegründet. Die Indianer gaben dem riesigen Feuchtgebiet den Namen „Pa-hay-okee“, was heisst „Fluss aus Gras“. Denn eigentlich sind die Everglades kein Sumpf, sondern ein sehr langsam fliessender Fluss, was man von blossem Auge nicht sieht. Während den Sommermonaten sind die Everglades überflutet und im Winter ausgetrocknet.

Das Wasser bewegt sich kaum sichtbar gegen Süden in die Richtung des Golfes von Mexiko und der Florida Bay. Für mich wird der Besuch der Everglades unvergesslich bleiben. Ich bin dankbar, so durfte ich doch an einem urweltlichen, (noch) intakten und einzigartigen Naturschauspiel teilhaben.

Key West – ein Ort für Lebenskünstler

Sollte die Zeit reichen ist ein Abstecher nach Key West mehr als nur empfehlenswert. Key West gehört zu den Florida Keys, eine Inselgruppe die sich vom Festland Floridas bis in den Golf von Mexiko erstreckt. Es stehen drei Möglichkeiten zur Verfügung Key West zu erreichen: Per Flugzeug, Auto oder mit der Hochgeschwindigkeitsfähre. Wir haben uns für letzteres entschieden, und in ca. 3.5 Stunden erreichten wir bei herrlichstem Wetter (natürlich!) mit der modernen Fähre unser Ziel.

Key West diente früher den Liniendampfschiffen in die Karibik und in den Golf von Mexiko als Zwischenstopp, und die boomende Wirtschaft im 19. Jahrhundert verhalf der Insel zu damaligem Wohlstand. Auf Key west befindet sich der südlichste Punkt der USA auf dem amerikanischen Kontinent. Von da sind es nur knapp 90 Meilen bis nach Kuba. Früher spielte dies eine wichtige, strategische Rolle in Politik und Wirtschaft, und hat bis heute diese Bedeutung noch nicht ganz verloren.

Kaum angekommen hat man den Eindruck, dass die Zeit hier stehen geblieben ist. Die üppige, subtropische Vegetation gibt der Insel den Touch eines Naturparadieses. Die Häuser und Villen im viktorianischen Baustil strahlen Charme und althergebrachten Charakter aus. Neu erbaute Gebäude müssen dem architektonischen Baustil angepasst werden, so dass dieser erhalten bleibt.

Heute ist die Stadt hauptsächlich ein Touristenziel, das Rückzug und Sonnenschein für Müssiggänger bietet. Viele kommen auch nur wegen dem azurblauen Meer und den weissen Stränden im Süden der Insel. Key West bietet alles was es für einen sonnigen Urlaub mit Schönwetter-Garantie braucht. Wassersport sämtlicher Art, ein nie enden wollendes und aktives Nachtleben für Nachtschwärmer, kulinarische Vielseitigkeit, Shopping, Festivals, ausgeflippte Leute, aber abseits des Trubels auch Ruhe und Gemächlichkeit.

Doch – es ist nicht ganz billig!

Unser Trip nach Key West war ein super Erlebnis, aber einen längeren Urlaub würde ich an einem der unzähligen, wunderschönen Orten von Florida vorziehen.

Das waren ein paar Eindrücke und Erlebnisse von meinem Florida Urlaub. Ich bin sehr begeistert und werde auf jeden Fall nochmals dahin reisen. Mein Plan ist eine Reise quer durch den Staat…

Mal schauen! Bis dann, bye bye – und – ein kleiner Kommentar würde mich freuen!

Author

Hi, ich bin Rita, Autorin und "Mädchen für Alles" bei Basads.ch. Ich schreibe hauptsächlich für die Rubrik "Ratgeber", bin manchmal aber auch im Garten, in der Küche oder auf Reisen anzutreffen. Aber hier geht es nicht um mich, sondern um euch, und ich freue mich auf eure Neugier!

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