Dies ist eine aussergewöhnliche Wanderung, hoch über dem Brienzersee, und nicht zu unterschätzen. Die Tour dauert zwar «nur» 4,5 Stunden, und wir haben einen Tag eingeplant. Gute Wanderschuhe sind ein Muss, und vergesst nicht viel Ausdauer und Puste in den Rucksack zu packen. 😀
Wichtig ist auch, dass man einen guten Gleichgewichtssinn hat, denn man geht oft auf sehr schmalem und unebenem Weg mit vielen Steinen und starken Verwurzelungen. Stolpergefahr! Heisst Vorsicht walten lassen. Die Wanderwege haben es teilweise echt in sich, denn es gibt viele steile Flanken in die Tiefe. Also merkt euch: Aufpassen und achtsam sein.
Information zum Start: Brienzergrat Wanderung
Die Wanderung beginnt in Habkern und führt zur Alp Lombach , der Weg dauert 2,5 Stunden. Eine Abkürzung auf die Alp gibt es natürlich auch, wenn man sich entscheidet von der Alplombach aus zu starten. Von Habkern aus fährt ein Taxi (+41 33 843 13 43) zur Alp Lombach, ist jedoch nur mit Voranmeldung möglich.
Die Wanderung ab der Alplombach ist 10.5 km lang und dauert 4.5 Stunden. Eine mittelschwere Gratwanderung in den Berner Alpen.
Von Habkern aufs Augstmatthorn
Unsere Wanderung beginnt in Habkern zur Alp Lombach und weiter zum Augstmatthorn. Der Aufstieg von Habkern war sehr anstrengend. Wir wählten von den zwei Wegen aufs Augsmatthorn den steinigen und steilen Zickzack Weg, nicht die Strasse, die fast alle anderen Wanderer benutzten. Dieser Anstieg hatte es in sich, nichts für Weicheier! Doch es hat sich gelohnt, auch wenn es schwierig war. Das hatte dann auch einen Einfluss, ob wir, oben angekommen, noch bis zur Spitze hochgehen würden. Der Anstieg war doch recht happig, und wir entschieden uns kurzerhand dies zu unterlassen.
Brienzergrat – eine überwältigende Gratwanderung
Das Augstmatthorn ist einer der spektakulärsten Aussichtspunkte der Berner Alpen. Man wird für den recht anstrengenden Aufstieg wirklich belohnt. Wir standen da und konnten es kaum fassen, wie beeindruckend das Panorama doch ist. Leider war es sehr nebelig, daher gibt es auch keine Bilder zu bestaunen. Doch es handelt sich ja nur um einen Teil des gesamten Brienzergrats, es wird noch viel Schönes zu sehen geben, wie auf dem Moléson – Tremetta Grat in Fribourg.
Brienzersee – der türkisfarbene See
Der Blick auf den Brienzersee machte mich auf den ersten Anblick richtig sprachlos. Ein überwältigender Blick, wunderschön. Idyllisch und ruhig wirkt der See von hier oben. Die türkisblaue Farbe wirkt wie ein grosser Edelstein in der Landschaft. Woher das kommt? Das Abflusswasser eines Gletschers ist grau oder weiss getrübt, und aus diesem Grund wird dieses Wasser als Gletschermilch bezeichnet. Durch den Transport von fein zerriebenem Gestein entsteht diese Trübung im Wasser. Wenn dieses Gesteinsmehl in stehende, ruhige Gewässer gelangt, reichert es sich in ihnen an. Wenn nun Sonnenlicht auf diese Verbindung trifft, werden vor allem die blaugrünen Anteile im Gesteinsmehl vom Licht reflektiert, und so entsteht diese ausgeprägte türkisfarbene Farbe. Ich liebe den Brienzersee mit seiner Farbe.
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Zeit für eine Pause bei der Balmhütte
Wir erreichen eine Abzweigung mit der Beschriftung Getränke – Balmhütte. Also gingen wir diesen schmalen Weg hinab zu einem kleinen Hüttchen, das sich als WC Häuschen entpuppte. Der Weg führt noch weiter hinab bis man schlussendlich an einem sehr schönen Berghäuschen mitsamt Grillplatz ankommt. Auch Dart spielen kann man da, ha! Super, einfach nur genial. Es fehlte an diesem Tag das leckere Grillgut und leider die Zeit, die wir für eine leckere Grillmahlzeit hätten einplanen müssen. Also machten wir bloss eine Verschnaufpause mit Getränk, das man bei der Balmhütte kaufen konnte. Der Blick auf die Bergwelt und den See ist einfach immer wieder traumhaft anzuschauen. Weit unten auf dem Wasser ziehen Schiffe vorbei und laden ein mitzufahren.
Über Stock und Stein in Richtung Harder Kulm
Nachdem die prachtvolle Aussicht ausgiebig genossen war ging es zur Route zurück und wir wanderten eine gute Stunde in der schönen Landschaft bis zu einem Wald. Von da an läuft man sprichwörtlich über Stock und Stein, denn der Weg ist nun sehr verwurzelt von den Bäumen, und es hat viel Geröll. Stein um Stein, Schritt für Schritt musste gut gewählt werden, denn man kann schnell stolpern und zack, das war’s dann auch schon. Und auch im Wald hat es steile Abhänge, man kann meterweit in die Tiefe fallen, also vorsichtig Schritt für Schritt tun.
Trotzdem gab es einige die schnell unterwegs waren. Es gab tatsächlich ein paar verrückte Jogger, und ich dachte nur, wow, ihr habt wahrlich Mut, diese Strecke zu joggen. Richtig anspruchsvoll, für mich ein wenig zu waghalsig so unterwegs zu sein.
Das folgende Bild den Wanderweg mit all seinen Tücken! Leider sieht man nicht so gut wie steil die Abhänge wirklich sind.
Roteflue 1660 m über Meer – Weiter nach Harder Kulm
Nun bin ich beinahe 3.5 Stunden unterwegs, und das Ziel ist schon beinahe in Sicht. Doch eben nur beinahe! 😊
Als ich das Schild sah dachte ich, hurra, noch 40 Minuten Marsch vor uns. Doch falsch gedacht, Junge! Es sind keine 40, sondern 60 Minuten. Also doch noch ein paar Schritte bis zum Harder Kulm.
Der Hausberg von Interlaken: Harder Kulm
Hoch über Interlaken sind wir nun am Ziel: Harder Kulm und der Brienzergratweg reibungslos durchquert. Verschwitzt und schlapp gönnen wir uns etwas Leckeres zu trinken, denn wir haben es uns wahrlich verdient. Der Harder Kulm und der Brienzergratweg gehören zu den Emmentaler Alpen. Und es lohnt sich hochzusteigen! Dies als kleine Anmerkung.
Wir erfreuten uns noch einige Minuten an der schönen Aussicht, dann hiess es hopp hopp, zur Zwei-Seen-Steg-Aussichtsplattform. Ich möchte euch am Ende dieser sehr imposanten Wandertour in den Alpen im Berner Oberland das fantastische Panorama bis zum Thunersee zeigen.
Gleitschirmflieger und der Thunersee
Was für ein Panorama! Interlaken, Thuner- und Brienzersee, zudem die Wahrzeichen Eiger, Mönch und die wunderschöne Jungfrau! Rundherum Gleitschirmflieger, die in Richtung Thunersee hinabgleiten. Gerne möchte ich selbst mal dieses Abenteuer erleben, es muss atemberaubend sein von hoch oben die Schönheiten der Landschaft zu sehen, und eine fast schwerelose Freiheit zu spüren.
Nun sind meine Batterien langsam leer, die Zeit verging wie im Flug. Ab nach Hause, hiess nun die Devise, und mit der Standseilbahn Harderbahn geht es zurück nach Interlaken hinab.
War schon jemand von euch auf dem Brienzergratweg, und machte sogar die vollständige, 6.5 stündige Wanderung? Wir konnten es an diesem Tag leider nicht tun, jedoch werden wir dies noch nachholen. Welche Orte könnt ihr uns noch empfehlen, die wir unbedingt besuchen sollten? Stets freuen wir uns über euer Feedback.
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Nun verabschiede ich mich an dieser Stelle und wünsche eine grossartige Wanderung.
Euer Raphael alias yabisking
