Bonjour à tous! Heute möchte ich euch auf eine kleine, aber doch nicht zu unterschätzende, Tour de France mit viel Schweiss mitnehmen. Vorgenommen haben wir eine knapp 130 km lange Fahrt von Vandoncourt nach Dole.

Leider mussten wir die Strecke auf ca. 80 km begrenzen, da es mit 37 -39 Grad schlicht zu heiss war. Die Hitze war kaum auszuhalten, trotz des schwachen Fahrtwindes um die Ohren! Dennoch war die Fahrt spannend und abwechslungsreich, vor allem am Schatten… 😊

Wie euch bereits im vorhergehenden Blog angekündigt, habe ich den Trip nach Frankreich geplant. Doch diese Temperaturen habe ich nicht erwartet! Wir waren 11 Personen unterwegs, und jeder, wirklich jeder wollte nur noch ans Ziel! Darum kam das Fotografieren ein wenig zu kurz. Aber ich denke, euch trotzdem ein paar anschauliche Bilder präsentieren zu können. Auf jeden Fall wird meine nächste Fahrrad Tour im Herbst ins Auge gefasst, da kann ich dann in «kühler Musse» meinem liebsten Hobby frönen: Mit der Kamera «spielen»

Mit dem Fahrrad von Vandoncourt nach Dole

Um 7.20 Uhr morgens starten wir unsere Tour in Vandoncourt. Einige hatten ein E-Bike und andere «nur» normale Bikes. Doch wenn die E-Biker auch weniger Kraft anwenden mussten, die Hitze schaffte uns alle! Die Fahrt führte teilweise am Canal du Rhône au Rhin entlang. Viel Wasser, viel Bäume und der schmale Fahrradweg. Doch wenn man genau hinschaute es gab auch anderes zu sehen: eine vielfältige Flora, Tiere, die im und am Kanal leben, Vögel die schrille Laute ausstiessen, wenn wir «durchrasten»! Und – eine Menge pure Natur…

Sollte der Zufall es wollen, dass ihr euch auch schon mal in diese Gegend verirrt habt, berichtet uns doch wie es euch gefallen hat. 😊

Alte Dörfer mit dem typisch französischen Flair

Wir fahren durch verschlafene Dörfer, keine Ahnung wo die Bewohner sind, niemand ist zu sehen. Die Häuser sind alt, zum Teil im Original Baustil renoviert oder – ganz einfach repariert, oder – gar nicht repariert. Das ist Frankreich wie es nun mal ist.

Ab und zu schaut auch die moderne Zeit hervor, aber es scheint, dass sie sich nicht so wohl fühlt zwischen den verträumten und schier in der Zeit stehend gebliebenen Örtchen. Wunderschön und lieblich fand ich diese Brücke, ein richtiges Goldschätzchen, findet ihr nicht auch?

Während der Fahrt in Richtung Dole ist uns ein abgebranntes Autowrack im Wald aufgefallen. Es war nicht das einzige Fahrzeug, das wir so sahen. Für mich unfassbar, solchen «Dreck» einfach liegen zu lassen…

Verschnaufpause im Städtchen – Plötzlich ging ein Fenster auf

In einem kleinen Städtchen machten wir im Schatten der Häuserzeilen eine kleine Rast. Auf einmal öffnete sich hinter uns ein Fenster und eine charmante, ältere Dame fragte, wie es so gehe bei dieser Hitze und ob wir etwas zu trinken möchten. Ich fand das ausserordentlich liebenswürdig und reizend. Auch das ist Frankreich.

Mittags-Picknickpause auf einem Parkplatz

Kurz vor Mittag erreichten wir einen grossen Parkplatz und stärkten uns unter einem schattenspendenden Pavillon, der zufälligerweise noch dastand, mit unserem Mittagessen. Nun merkte man deutlich wer ein E-Bike hatte und wer nicht! Die Kräfte waren ziemlich ungleich verbraucht, ist doch logisch! Aber das Gläschen Champagner, das zum Geburtstag von einem unserer Gruppe spendiert wurde, machte vieles wieder wett, das musste unbedingt sein. 😊

Danach ging es ohne Pausen weiter, nur noch mit dem einen Ziel vor Augen: am Etappenziel ankommen und die Beine ausstrecken. Wir fuhren wieder auf dem Fahrradweg neben dem Canal du Rhône au Rhin, aber teilweise war es nun unumgänglich, auch auf der Hauptstrasse zu fahren. Das war nicht immer eine einfache Sache, weil die Franzosen einen anderen Fahrstil als wir haben! Es war mir gar nicht geheuer, und ich war froh, unser Ziel endlich sicher erreicht zu haben.

Endlich da – Jetzt wird aufgebaut

Nachdem wir am Tagesziel, sprich Übernachtungs- und Grillplatz, angekommen sind, befand sich da ein Fussballplatz, «eingezäunt» mit nur einem rostigen Eisentor und Vorhängeschloss. Lustig, nicht? Vor allem sehr wirkungsvoll.

Auf jeden Fall packten wir alles aus und platzierten es an den dafür bestimmten Ort. Natürlich hatten wir die Erlaubnis zu grillieren und zu nächtigen. Zum Glück waren wir gut organisiert, 3 Fahrzeuge voll mit Tischen, Generator und sogar einer mobilen Toilette, da habe selbst ich gestaunt was da alles dabei war! Ich erwartete einfach nur einige Zelte und that’s it. Nein, Jungs und Mädels, so war das dann schon nicht, richtig fette Ausstattung mit allem was man sich nur wünschen konnte. Zuletzt füllten wir die Camping-Dusche mit Wasser und montierten sie am ehemaligen Umkleidehäuschen des Fussballplatzes.

Dann, nach letzter Vorbereitung hiess es vorerst do what you want. Das tat ich dann auch und erkundete die Gegend. Moment, da waren ja noch Fussballspieler auf dem Platz? Sehr gut ausgestattet mit je 4 Beinen! Kleines Spielchen gefällig?

Zwei Pferde waren beim Fussballtor am Grasen und futterten sich ordentlich was rein. Und zwar so sehr, dass ich mich locker nähern konnte um kurz ein Whats UP zu fragen!

Der wahre Poser unter Pferden

Natürlich zückte ich meine Kamera für ein Erinnerungsfoto der beiden. Aber hoppla, wer schiebt sich denn hier immer in den Vordergrund? Natürlich der schwarzmähnige Poser! Für mich nur noch der Pferdeposer, sooo fotogen.

Ein lautes Knurren meines Magens reisst mich aus meinen Tagträumen und erinnert mich an Food.

Es wird grilliert, JETZT!

Der Grill ist bereit, das Fleisch auf dem Rost und der Kartoffel- und Teigwarensalat stehen in den Startlöchern. Man könnte essen, wenn, ja wenn der Grill sich beeilen würde. Aber, gut Ding will Weile haben, und gutes Essen sowieso.

So setzen wir uns an die gemütlichen Tische in der freien Natur und vertreiben die Wartezeit mit unseren Freunden und Bekannten, einem Gläschen Wein, oder auch zwei, bis es heisst: Essen, und Schnauze bereit zum Futtern. 😊

Die Tische bogen sich nur so von den Leckereien: Wein, gekochte Eier, Würste, Steaks, Spiessli mit Ananas und Hühnchen, Salate aller Art, was will man mehr? Aber ja doch, noch ein Glas Wein bitte! Mais oui!

Schlafen unter freiem Himmel, oh holde Natur pur

Die Bäuche waren voll und allgemeine, satte Müdigkeit breitete sich aus. Nur noch ein Wunsch: Schlafen! Ein allgemeines Schlafplatz-Bereiten begann. Die meisten hatten ein Zelt oder sonst eine relativ geschützte Schlafgelegenheit, nur ich nicht (!) Also schnappte ich mir Luftmatratze, Schlafsack und ein Kissen und legte mich unter freiem Himmel hin.

Im Hintergrund hörte man das Schnauben der Pferde, das Kissen wurde fröhlich feucht und feuchter, und auf der einen Seite versuchten die Ameisen mich liebevoll in den Schlaf zu wiegen. Ich nehme an, so muss schlafen unter freiem Himmel sein und nicht anders! Krabbelnde Ameisen und alles andere was so kreucht und fleucht, Pferde, die in ihrem Unterstand hin und her stampfen und eine immer stärker aufsteigende Feuchtigkeit, die mich zärtlich umschlingt. 😊 Ein wahrlich einzigartiges Erlebnis, aber das geilste daran war, am nächsten Morgen waren die anderen ebenfalls neben mir auf der Wiese, es war in den Zelten ganz einfach – zu heiss! 😊

Zum Glück gab es am Morgen einen guten, starken Kaffee.

Hattet ihr auch schon solche Erlebnisse und «Abenteuer», die das Leben ein wenig lebenswerter machen? Schön, wenn wir daran teilhaben dürfen, wir sind gespannt auf den einen oder anderen Kommentar.

Nun geniesse ich meinen Kaffee und sage Adieu, bis bald wieder.

Beste Grüsse, euer Raphael alias yabisking.

Author

Hallo zusammen, ich heisse Raphael und bin Autor, verantwortlich für die Rubriken "Manger, Voyage et pour le Jardin", das ist französisch und heisst auf Deutsch: Essen, Reisen und Garten. Doch die meiste Zeit bin ich mit Fotografieren, und allerlei was mit Basads.ch zutun hat, beschäftigt.

2 Comments

    • Hallo Isha
      Ich kann dir diese Tour, die wir erleben durften, echt empfehlen und gebe dir noch einen kleinen Tipp: Nimm am besten für mehrtägige Touren durch Frankreich ein Zelt mit! 😊

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