Die Zeit des Bärlauchs ist kurz und die Saison ist schnell vorbei. Jetzt heisst es für viele ab in den Wald, um das aromatische Kraut Bärlauch zu sammeln. Doch dabei gilt es einiges zu beachten. Bärlauch ist nicht immer Bärlauch, wenn es darum geht vom Aussehen her die Pflanzen zu erkennen. Es gibt zwei andere Pflanzen, die dem Bärlauch zum Verwechseln ähnlich sind.
Verwechslungsgefahr: Maiglöckchen und Herbstzeitlosen
Maiglöckchen und Herbstzeitlosen sind dem Bärlauch im Aussehen sehr ähnlich. Diese jedoch sind ungeniessbar und giftig. Darum ist es vorteilhaft den Unterschied zu kennen. Wer will denn schon eine Vergiftung bekommen?
Ist man nicht sicher, so können die Blätter zwischen den Fingern zerreiben werden, damit man prüfen kann ob die Haut einen Knoblauchduft verströmt. Dabei ist die Gefahr, dass schon bei der ersten solche Überprüfung die Finger danach noch lange nach Knoblauch riechen, und wenn ein anderes Blatt zerrieben wird, so hat auch dieses den Duft des Knoblauchs. Daher ist diese Methode eher ungeeignet.
Besser ist es die Blätter genauer unter die Lupe zu nehmen und zu betrachten. Die Blätter vom Bärlauch sind dünn, die Oberfläche des Blattes ist glänzend und die Blattunterseite matt und hell.
Die Blätter der Maiglöckchen und Herbstzeitlosen haben zwar auch eine matte untere Blattseite, jedoch etwas weniger, und das Blatt ist deutlich härter. Dies gilt auch für den Aronstab. Eine Verwechslung geschieht oftmals bei jungen Blättern, die weich und unbefleckt sind. Sollte Ungewissheit bestehen, so sammelt ihr diese am besten nicht und verzichtet vollständig auf junge und kleine Blätter.
Anbei noch eine kleine Infografik wie der Unterschied erkennbar ist, und ob es sich dabei um Bärlauch oder eben um Maiglöckchen oder Herbstzeitlosen handelt.
Worauf man sonst noch achten sollte – Bärlauch im Wald
Einen weiteren Unterschied zwischen Bärlauch, Maiglöckchen und Herbstzeitlosen sind die Stiele.
Bärlauch wächst in einem Stiel und einzeln bei der Pflanze. Hingegen bei den Maiglöckchen und Herbstzeitlosen wachsen diese in einer Trichterform und sind in einem Stück.
Von Bärlauch am Wegrand sollte man tunlichst die Finger weglassen, schon nur weil man nicht mit Gewissheit sagen kann, dass kein Wildtier oder Hund darauf uriniert hat. Zudem besteht die Gefahr vom Fuchsbandwurm, weil auch die Füchse gerne an übersichtlichen Orten ihr Geschäft machen.
Bärlauch sammeln: Vor Gebrauch gründlich waschen
Also ist es von grösster Bedeutung, vor dem Zubereiten von Bärlauch, wenn er frisch aus dem Wald kommt ist, die Blätter gründlich zu waschen. Schon allein nur die Eier des Fuchsbandwurms können zur grössten Gefahr werden. Hundehalter sollten wissen, dass auch der Hund die Eier des Fuchsbandwurms auf sich tragen kann. Besonders im Hundefell verstecken sich die Eier gern. Daher stets die Hände gründlich waschen. Zudem sollten die Fingernägel gebürstet werden, weil die Fuchsbandwurmeier gerne darunter haften bleiben.
Zum Schluss nochmals im Überblick was zu beachten ist:
Mit den folgenden Vorsichtsmassnahmen ist der Bärlauch Sammler gut vorbereitet.
- Sammler Neulinge sollten besonders auf die Merkmale des Bärlauchs achten, damit es zu keiner Vergiftung kommen kann.
- Bärlauch, der am Wegrand wachst, nicht pflücken. (Vorsicht wegen Fuchsbandwurm und Ausscheidungen von Tieren)
- Bärlauch, der an Tier-Trampelwegen wächst, nicht pflücken.
- Die Hände nach der Kräutersammlung im Wald gründlich waschen. Auch für Hundehalter wichtig: Nach dem Spaziergang und der Kontrolle nach Zecken die Hände ausgiebig reinigen.
- Bärlauch vor der Zubereitung und Verzehr sehr gründlich waschen.
So, nun sind wir bestens auf das Bärlauch Sammeln vorbereitet. Denn Bärlauch macht bärenstark! (Oder irgendwie so …! 😊) Jetzt geht’s für uns erstmal tief in den Wald, um unser knoblauchiges Kräutchen zu holen.
Ich wünsche allen frohes Pflücken und viel Spass!
Euer Raphael alias yabisking auf Instagram