Wer den Schweizer Immobilienmarkt beobachtet weiss, dass die Preise für Wohneigentum seit einigen Jahren stetig angestiegen sind. Immer mehr Bürgern fällt es dadurch schwer, ein bezahlbares Eigenheim zu finden, welches gleichzeitig auch die persönlichen Bedürfnisse erfüllt.

In zahlreichen Bezirken im ganzen Land stiegen die Preise für Mietwohnungen und Häuser in den vergangenen knapp zehn Jahren nahezu ins Unermessliche. Insbesondere Ballungszentren rund um Bern, Zürich, Genf, Lausanne oder Basel weisen für den Zeitraum zwischen 2010 und 2015 eine Preisentwicklung zwischen 26 und 50% auf. Teilweise werden gar Spitzenwerte bis 75% und darüber hinaus erreicht.

2_feriengartenwohnung_mit_seesicht_und_whirlpool_in_vairano_-1447425602-454-e1-30fo4fur6dqn1lnlksxwqyBildquelle Basads.ch: Ferienwohnungholiday67

Gründe für den Preisanstieg

In der gesamten Schweiz war im ersten Quartal 2016 eine Leerstandsquote von 0,5% bei Eigentumswohnungen und 0,7% bei Häusern auszumachen. In Grossstädten werden diese Werte deutlich unterschritten und liegen beispielsweise in Zürich, Basel oder Bern bei maximal 0,2%. Da die Nachfrage ungleich höher ist, können Anbieter die Immobilienpreise nahezu beliebig gestalten. Wohnungssuchende in Ballungszentren müssen sich auch in den nächsten Jahren auf steigende Preise einstellen. Zwar wird schweizweit beständig gebaut (45.000 Bauanträge zwischen 03/15 und 02/16), Mehrfamilienhäuser und Mietwohnungen entstehen aber hauptsächlich in ländlichen Gegenden und urbanen Randgebieten. Insgesamt nehmen die Hochbauinvestitionen seit 2015 ab.

Starke regionale Unterschiede

Allerdings weist nicht jede Region immense Preisanstiege auf. Rund um den Genfersee hat sich die Lage im hochpreisigen Segment in den letzten Jahren abgekühlt. Ähnliches gilt auch für Südschweiz und Romandie, wo das Angebot die Nachfrage in einigen Bezirken mittlerweile übersteigt. Hierdurch ist eine Stagnation der Preise zu beobachten, Experten sprechen bereits von einem zu erwartenden leichten Rückgang.

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Gegenteiliges wird aus der Deutschschweiz berichtet

Dort steht ein geringes Angebot an Immobilien einer hohen Nachfrage gegenüber, mit einem weiteren Preisanstieg muss gerechnet werden. Welche Entwicklung ist zu erwarten?
In diesem Punkt herrscht unter den Marktexperten keine Einigkeit. Es sei lediglich davon auszugehen, dass möglicherweise eine kleine Trendwende, aber kein eklatanter Preiseinbruch stattfindet. Zudem könnte sich der Preisanstieg von den urbanen Zentren hinaus in die Peripherie verschieben. Gründe sehen diese unter anderem im stetigen Bevölkerungswachstum und dem damit verbundenen abnehmenden Angebot verfügbarer Objekte.

Situation in anderen Ländern

Insbesondere in Deutschland stellt sich die Situation momentan anders dar. In den vergangenen beiden Jahren konnte zwar eine Preissteigerung von jeweils rund drei Prozent beobachtet werden, da gleichzeitig aber auch die Einkommen in ungefähr dem gleichen Masse anstiegen, bleiben Immobilien weiterhin erschwinglich.
Ähnlich verhält es sich im Nachbarland Österreich. Seit 2012 weisen zahlreiche Bundesländer eine Seitwärtsbewegung der Mietpreise und Quadratmeterpreise auf. Ein drastischer Preisanstieg sei – mit Ausnahme weniger Bezirke – auch mittelfristig nicht zu erwarten.
Für Schweizer Bürgerinnen und Bürger kann also auch der Schritt ins deutschsprachige Ausland eine Alternative sein, um sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen.

Author

Hi, ich bin Rita, Autorin und "Mädchen für Alles" bei Basads.ch. Ich schreibe hauptsächlich für die Rubrik "Ratgeber", bin manchmal aber auch im Garten, in der Küche oder auf Reisen anzutreffen. Aber hier geht es nicht um mich, sondern um euch, und ich freue mich auf eure Neugier!

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